Der Ostbeauftragte der Bundesregierung am FSG

Von Emily Hinkel und die Fachschaft Sozialkunde |

„Dazu kann ich mir eine Meinung leisten, ohne dafür verantwortlich zu sein“

- Carsten Schneider redet mit der 11. Klasse des FSG Weimar

 

Was macht der Ostbeauftragte der Bundesregierung? Und wieso lebt der Bundestagsabgeordnete unseres Wahlkreises eigentlich in Potsdam? Diese und noch viele weitere Fragen wurden Carsten Schneider am Montag, dem 05. Juni, von den interessierten Schüler:innen des 11. Jahrgangs gestellt.

Carsten Schneider ist ein deutscher Politiker, der seit 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages ist und von 2017 bis 2021 erster Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion war. Er vertritt unseren Wahlkreis im Bundestag.

Die Gesprächsrunde mit Carsten Schneider wurde durch den Sozialkundekurs von Frau Richter vorbereitet und durch die Moderatorinnen Helena und Miriam gekonnt geleitet. Bereits im Vorfeld hatte sich der Kurs auf den Termin mit Herrn Schneider vorbereitet und zahlreiche Fragen gesammelt.

Und nun endlich konnten diese gestellt werden. In der Aula hatten sich alle Schüler:innen des 11. Jahrgangs versammelt und warteten gespannt auf das Eintreffen des Staatsministers und Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland. Mit etwas Verspätung konnte es dann auch losgehen.

Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung ging es dann auch gleich los: viele unterschiedliche Themen wurden angesprochen. Zu seiner Person ist zu sagen, dass er gebürtig aus Erfurt kommt, also dem früheren Osten. Oftmals stellten seine Familie und er Anträge, aus der DDR ausreisen zu dürfen. Deswegen stellte der Fall der Mauer 1989 einen wichtigen Punkt seines Lebens da. Er trat der SPD bei und wollte Jura in Konstanz studieren, bevor er schließlich in die Politik ging. Die Fragen, die wir daraufhin stellen konnten, bezogen sich hauptsächlich auf das deutsche Schulsystem, den Russland-Ukraine-Konflikt und der daraus resultierenden Inflation. Carsten Schneider konnte auf alle Fragen gut eingehen und lieferte jeweils eine ausführliche und seriöse Antwort. Dabei wurde deutlich, dass Herr Schneider als Vertreter der Bundesregierung vor allem für diese spricht – und nicht für seine Partei.

Doch auch Herr Schneider hatte eine Frage für die Schüler:innen mitgebracht. Er wollte gern wissen, wie unsere Schüler:innen das zurzeit diskutierte verpflichtende Gesellschaftsjahr finden. Durch eine kurze Abstimmung wurde festgestellt, dass rund ein Drittel für und zwei Drittel gegen die Einführung eines solchen Jahres sind. Daran schloss sich eine Diskussion an. Und vielleicht findet dieses Stimmungsbild dann auch Eingang in die Diskussion im Kanzleramt. Denn nur so funktioniert Demokratie: durch Meinungsaustausch, Fragen und Zuhören.

Auch wenn noch viele Fragen unbeantwortet blieben, haben wir gemerkt, wie wichtig es ist, ins Gespräch zu kommen und Gäste in die Schule einzuladen. Denn durch das persönliche Gespräch und den Austausch miteinander kann man sich am besten ein eigenes Bild machen.